Elefant

Rotes Morgengrauen..wurd´ zu Feuerregen,
toter Gottesglauben..durch die Teufelswesen,
damals Grassavannen..heute Zirkuswägen,
damals Wassertannen..heute Nieselregen,
damals Abendsterne..heute Scheinwerferlicht,
heute Magenschmerzen..heute Leidensgeschichten.,
viele Angstgedanken..kaum noch Fluchtverhalten,
mehr als Brandgranaten..tausend Kugelsalven,
aus der Steppenluft..durch Betäubungspfeile,
Raue Jägertruppen..durch die Feuerreifen,
früher jung und befreit..heute Stagnation,
früher fruchtbare Zeiten..heute Kastration,
von den Gipfelpässen..in die Jahrmarktzelte,
in die Innenstädte..in die Grabeskälte,
früher Reiseziele..heute Artensterben,
heute Peitschenhiebe..heute Jagdgewehre,
heute Einzelgänger..heute Eisenketten,
heute leidgeschwängert..Schrei aus Leibeskräften.
Duft der Dattelbäume..Duft der Popcorntüten,
laute Massen..stumme Hoffnungsschübe,
stets das Drahtseillaufen..stets die Kinderschreie,
stets die Klagelaute..ewig Winterzeiten,
damals Abendsonne..heute Käfighaltung,
meine Artgenossen..ihre Menschengattung.

1 Kommentar:

  1. Finde die Art und Weise, wie du hier den ABAB-Reim einsetzt, echt cool, auch wenn es am Ende etwas irritiert, das plötzlich mehrmals hintereinander "heute" kommt, statt Vergangenheit und Gegenwart gegenüber gestellt.
    Rein aus Neugier - Warum Elefanten als Thema? Verbindest du damit etwas?
    Ist nämlich definitiv gut aufgegriffen, machen sich die meisten wohl gar nicht so viel Gedanken drüber...

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