Venezia

Und das Abendgrauen kleidet jenes Viertel in Tristesse,
stete Stürme im Geäst kommen Klagelauten gleich.
Fassaden hell und rein, doch in den Nebengassen selbst
werden Pflastersteine dunkel und die Efeuranken welk.
Meist sind´s die Kapellen, denen Blicke der Touristen
gelten, selten die Bambinos, die in Hinterhöfen kicken.
Selten auch der Blick zu den Wäscheleinen rauf, denn der
Schatten dieser Stadt wird nicht in Kerzenschein getaucht.
Die Röte uns´rer Sonne..verbirgt sich hinter Wolkenmeeren,
brechen diese, fällt sie auf die Kirchen und die Gondolieri,
auf Touristen und die Liebenden..die Seufzerbrücke bittet
die Romantiker zum Tanz für ein-zwei träumerische Blicke.
Und immer neue Menschentrauben starren auf das Meer, so
als habe es ´nen Wert..als verstünden sie das Meeresrauschen.
Doch sie schließen ihre Augen, ist die Gegend ihn´ zu trist,
denn mögen sie auch viel erleben: Verstehen könn´ sie´s nicht.

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